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pax christ Mali: die Intervention der französischen Armee rettete Mali vor einer Katastrophe

04. Feb 2013

Wir dokumentieren einen Brief von pax christi-Mali an pax christi-Österreich

„Wenn man Schwierigkeiten hat, dann erkennt man die wahren Freunde“, so schreibt Armand Dembele, Koordinator von Pax Christi Mali in einem Brief vom 29.01.2013 an Pax Christi Österreich.

Am 9. Januar 2013 sei Mali beinahe in die größte Katastrophe geschlittert. An diesem Tag stand mit dem Angriff von Terroristen und Dschihadisten, welche schon seit einem Jahr den Norden des Landes besetzen die Existenz Malis auf dem Spiel. Nicht die Tuaregorgansiation, vielmehr eine hoch gerüstete terroristische und dschihadistische Organisation stürzte Mali in drohendes Chaos. Pax Christi Mali begrüßt die rettende Intervention der französischen Armee. Armand Dembele ist Generalkoordinator der „Initiative Malienne Pax Christi pour le Développement“.

Der übersetzte Brief von Dembele an Pax Christi Österreich:

„Um an die Geschichte zu erinnern, muss gesagt werden, dass alles mit einem Angriff der Rebellen auf Militärlager am 17. Januar 2012 angefangen hat. Eine Tuareg-Organisation forderte mit bewaffneten Angriffen die Unabhängigkeit des Nordens, welches sie Azawad benannten. Es handelt sich um die Befreiungsbewegung MNLA (Mouvement National pour la Libération de l’ Azawad). Inzwischen sah eine andere Tuaregorganisation (die sg. Ancardine) eine Chance für sich. Sie war gegen eine Teilung des Landes, wollte aber die Islamisierung des ganzen Landes unter Anwendung der Scharia. Es kam dann sofort zu vielen Grausamkeiten, begangen an den Soldaten der Armee Malis: das Durchschneiden der Kehle von gefesselten Soldaten erlangte traurige Berühmtheit. Dies führte zu einer Revolte innerhalb der Armee von Bamako und Kati, welche sich beklagten, dass man ihnen zu wenige Mittel zu Verfügung stelle, um sich zu verteidigen. Es kam zu einem Staatsstreich gegen den amtierenden Präsidenten Amacou Toumani Touré.

Die chaotischen Zustände rund um Bamako nützte Ancardine, um sich mit terroristischen und dschihadistischen Organisationen (AQMI, Bokko Haram, MUJAO) zu organisieren, um die Soldaten der Armee von verschiedenen Orten zu vertreiben, dies gemeinsam mit der MNLA. In der Folge kam es zu Differenzen zwischen den dschihadistischen Organisationen und der MNLA, welche von der Region vertrieben wurde. So kam es, dass die terroristischen Organisationen die totale Oberhand gewannen. Es kam zu barbarischen Taten, u.a. Steinigung von Paaren, Abhacken von Armen, öffentliche Auspeitschungen, Vergewaltigungen, Nikotin und Alkoholverbot, Fernsehverbot, Fußballverbot.

Das war die Situation: wir versuchten, über eine westafrikanischen Organisation, der sg. CEDEAO, mit der Ancardine, welche nur aus Malibürgern besteht, Verhandlungen zu beginnen, um diese von anderen terroristischen Organisationen zu trennen, mit welchen man nicht verhandeln kann. Plötzlich wurden die Verhandlungen von der Ancardine abgebrochen und selbige lösten am 7. Januar Kampfhandlungen aus, um das Territorium Malis zu erobern. Man muss sagen, dass sie schwer bewaffnet sind, dies auf Grund der Plünderungen der Waffenlager der libyschen Armee nach dem Fall von Mouammar Gadhafi und vor allem durch den Erhalt von Ausrüstungen, finanziert durch sehr hohe erpresste Lösegelder. Der Armee Malis war es wirklich nicht möglich, Widerstand zu leisten, und am 9. Januar 2013 schlitterte man in eine katastrophale Situation. Gott sei Dank hat dies Frankreich verstanden, und die spontane Reaktion ihres Präsidenten durch die Entsendung der französischen Luftwaffe hat es ermöglicht, das Vordringen der terroristischen Kräfte zu stoppen. Die Nation Mali ist hiermit gerettet worden und der soziale Zusammenhalt wurde bewahrt, ansonsten wäre das Land in eine unvorstellbare Situation verfallen. Insbesondere ganz Westafrika hätte darunter leiden müssen, abgesehen davon, dass diese terroristischen und dschihadistischen Organisationen kein Geheimnis daraus machen, wie sie ihren Dschihad (bewaffneter Kampf zur Islamisierung) als Kampf über den ganzen Planeten hinweg verstehen.

Heute bedankt sich die gesamte Bevölkerung Malis bei Gott und drückt ihre Anerkennung für Frankreich aus und macht ein Plädoyer zugunsten der gegenseitigen Unterstützung in diesen Tagen. Dies lässt sich in der Unterstützung der französischen Intervention in Mali zusammenfassen. Sie ermöglichte die Rettung von Tausenden von Menschenleben und die Stabilisierung der ganzen Region.

Unsere Organisation, getreu ihrer Prinzipien, arbeitet unablässig daran, Toleranz zu kultivieren und das Verständnis unter den Gemeinschaften zu fördern, welche hier seit Hunderten von Jahren zusammen leben, dies in ihrer Verschiedenheit (Schwarze und Weiße, Christen und Muslime, Bambara- Sonhrai,- Tuareg- Senoufo- Bobo- Dogon...). Die Arbeit ist enorm, aber wir haben die Hoffnung, denn im Glauben und in Gebeten wird Gott uns helfen das Land wiederherzustellen. Insbesondere sind wir auf dem humanitären Gebiet aktiv, denn vor dieser Sicherheitskrise wütete schon eine Ernährungskrise mit all den schon registrierten Fluchtbewegungen von Bevölkerungen (intern, von den besetzen Zonen in Richtung Süden und extern mit Fluchtbewegungen in die Nachbarländer) gibt es enorme Hilfeleistungen zu bewerkstelligen, um der leidgeprüften Bevölkerung zu helfen. Wir rechnen mit der gegenseitigen Hilfe, um die Liebe Gottes zu allen Menschen zu bezeugen.“

29.01.2013
Armand Dembele
Generalkoordinator pax christi-Mali

(Übersetzung: Windischer)